New Yorker Forscher konnten mit der Entfernung eines Gens bei Mäusen sowohl das Tumorwachstum als auch die Schmerzen bei Mundkrebs reduzieren. Mundkrebs-Patienten können somit hoffen.
Ein fünfstellige Zahl von Menschen erkrankt in Deutschland Jahr für Jahr neu an Mundkrebs (fachsprachlich: Mundhöhlenkrebs, zu dem auch Zungenkrebs gezählt wird). Insbesondere Männer über 50 Jahren sind betroffen. Bei dieser Krebsart greift ein bösartiger Tumor von der Mundschleimhaut auf anderes Gewebe im Mundraum wie Gaumen, Zahnfleisch, Lippen oder Wangen über und kann am Ende das Leben des Patienten bedrohen. Als Risikofaktoren gelten Rauchen, viel Alkohol, suboptimale Mundhygiene, chronische Entzündungen und Virusinfektionen.
„Mundkrebs ist nicht nur lebensbedrohlich, sondern für die Patienten in der Regel auch mit heftigen Schmerzen verbunden“, erläutert der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain. Insofern zahlt es auf gleich zwei dringende Behandlungsziele ein, was Forscher des New York University College of Dentistry herausgefunden und kürzlich im Fachmagazin „Science Signaling“ publiziert haben.
ORAI1-Kalziumkanal liefert Schlüssel zur Therapie
Die Wissenschaftler haben den sogenannten ORAI1-Kanal, der die Kalziumzufuhr in die Zellen steuert, als Hauptakteur sowohl für Tumorentstehung und -wachstum als auch für die Schmerzen ausgemacht. In Versuchen mit Mäusen wurde das ORAI1-Gen ausgeschaltet. Im Ergebnis wurde das Tumorwachstum gedrosselt und die Schmerzen reduziert. Die Forscher glauben deshalb, dass mit Nanopartikeln verabreichte ORAI1-Blocker bei Menschen einen wirksamen Therapieansatz darstellen, den es nun weiter zu erforschen gelte.
Mundkrebs wird häufig lange übersehen!
Dr. Stojanovski warnt davor, den Mundkrebssymptomen keine Beachtung zu schenken, wie es oftmals über lange Zeit geschieht. „Vor allem Verfärbungen der Mundschleimhaut oder weißliche bis rötliche Flecken im Mundraum sollten ärztlich abgeklärt werden, denn sie können einen entstehenden Tumor anzeigen“, so der erfahrene MKG-Chirurg. Wenn Wunden oder Entzündungen im Mund nicht abheilen, kann das ebenfalls ein Warnzeichen sein. Zu den weiteren einschlägigen Symptomen zählen Schwellungen, Taubheitsgefühle in Lippen oder Zunge sowie Sprech-, Kau- und/oder Schluckbeschwerden.