… dann können nicht nur gravierende Verletzungen an Gesicht und Kiefer die Folge sein, sondern im Extremfall sogar der Tod. Australische Forscher haben das seltene Phänomen untersucht.
Über die Für und Wider von E-Zigaretten wird seit Jahren zunehmend gestritten. Vorläufiges Fazit: Sie sind nicht unschädlich, aber weniger schädlich als klassische Zigaretten und daher im direkten Vergleich das kleinere Übel. Zugleich können sie die Schwelle zum Nikotinkonsum insbesondere für junge Menschen senken und damit ans Rauchen heranführen. Zudem ist oftmals nicht klar, welche Stoffe genau in den Liquids stecken und eingeatmet werden. Eine komplizierte Sachlage.
Eine weithin unbekannte Gefahr von E-Zigaretten haben Forscher der australischen La Trobe University nun systematisch untersucht: bei der Nutzung spontan explodierende Geräte. Es gibt keine Statistiken dazu, wie oft so etwas passiert. Doch bei einer Auswertung dazu veröffentlichter Studien konnten die Wissenschaftler 32 Explosionen mit Verletzungsfolgen in den letzten zehn Jahren dingfest machen. Sie vermuten, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt, da nicht alle behandelnden Ärzte ihre Erfahrungen publizieren.
Fast zwei Drittel der Opfer mussten operiert werden
Laut dem Forschungsbericht im „Journal of Oral and Maxillofacial Surgery“ mussten 62 Prozent der Explosionsopfer chirurgisch behandelt werden – um beschädigte Zähne zu entfernen, Knochen und Haut zu transplantieren oder auch das Augenlicht zu retten. Im Extremfall könne ein aus der E-Zigarette herausschießendes „Projektil“ sogar bis ins Gehirn vorstoßen und zum Tod führen. Auch bleibende Entstellungen könnten eine Folge sein.
Die Forscher konzentrierten sich auf Unfälle im bzw. am Gesicht. Bei ihrer Recherche stießen sie aber auch auf Meldungen über in Hosentaschen explodierende E-Zigaretten, die gravierende Verletzungen an Beinen und Hüften hervorrufen. Ob das Explosionsrisiko die persönliche Entscheidung für oder gegen das „Vaping“ beeinflusst, mag jeder und jede selbst entscheiden. Der Gesundheit tut ein Verzicht so oder so gut.