Eine periimplantäre Infektion ist einer der Hauptrisikofaktoren für Zahnimplantate – und wird laut Prognosen zukünftig noch häufiger auftreten als bisher. Prophylaxe ist umso wichtiger.
Ein Zahnimplantat ist zwar robust und nicht so leicht zu beschädigen, weshalb es üblicherweise über Jahrzehnte hinweg zuverlässig seine Pflicht erfüllt. Doch am Ende hängt der Halt des Implantats wesentlich vom sogenannten Implantatbett ab, also dem Weich- und Knochengewebe um die „künstliche Zahnwurzel“ herum. Nimmt es durch eine Entzündung Schaden, droht der gefürchtete Implantatverlust.
Eine solche Entzündung heißt Periimplantitis. Wie die Parodontitis mit Gingivitis hat sie eine Vorstufe, die periimplantäre Mukositis genannt wird und mit einer Prävalenz von 43 Prozent ebenfalls häufig auftritt. Sie zeigt sich in entzündlichen Veränderungen des Weichgewebes. Greift die Entzündung auf das Knochengewebe über und führt zu dessen Abbau, wird aus der Mukositis eine Periimplantitis. Diese tritt bei etwa jedem fünften Implantatpatienten auf. Die European Association for Osseointegration (Osseointegration heißt der Prozess des „Einwachsens“ in das Kiefergewebe) geht von einer Zunahme in den nächsten Jahren aus.
Vorbeugung heißt das Zauberwort
Diese zahnmedizinische Herausforderung kann durch geeignete Maßnahmen weitgehend ausgeschlossen werden. Gefragt sind dabei auch die Patienten: „Die heimische Mundhygiene ist für Implantate ebenso wichtig wie für natürliche Zähne, die Implantatumgebung sollte sorgfältig gepflegt werden“, betont der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg und Implantologie-Spezialist Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain.
Doch die Prophylaxe beginnt schon vor der Implantation. Dr. Stojanovski: „Patienten mit Parodontitis, die bekanntermaßen weitverbreitet ist, sollten zunächst diese Erkrankung behandeln lassen und eindämmen, denn damit wird auch das Periimplantitis-Risiko gesenkt.“ Ein erfahrener Chirurg wie Dr. Stojanovski stellt beim Eingriff grundsätzlich eine entzündungsfreie Umgebung sicher, um den Behandlungserfolg und die Gesundheit der Patienten nicht zu gefährden.
Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Periimplantitis eingetreten ist, kommen prinzipiell operative und nichtoperative Behandlungen infrage, je nach Schweregrad und Ausprägung. Auch hier zahlt es sich aus, in den Händen eines versierten Implantologen zu sein.