Unter den plastisch-ästhetischen Maßnahmen, die 2020 in Deutschland durchgeführt wurden, liegen die zur Faltenbehandlung weit vorn. Auf sie entfällt mehr als jeder zweite Eingriff.
Regelmäßig zum Jahresende präsentiert die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) eine Übersicht der aktuellen Behandlungstrends in Sachen Schönheit. Die Statistik basiert auf einer Befragung von Patienten und Chirurgen. Fast 1.500 Fragebögen konnten in diesem Jahr ausgewertet werden.
Wie sich zeigt, sind zwei Behandlungen mit großem Abstand am beliebtesten: Rund 31 Prozent entfallen auf die Faltenunterspritzung (Filler), während die Botulinumbehandlung (Botox) auf gut 24 Prozent kommt. Erst auf Rang drei folgt mit knapp 13 Prozent die Brustvergrößerung. Der Fokus auf das Gesicht kommt auch in den weiteren Top-Ten-Behandlungen zum Ausdruck: Oberlidstraffung (8,6 Prozent), Fettabsaugung (8,3), Hals-/Stirn-/Facelifting (3,9), Lippenkorrektur (3,6), Brustverkleinerung (3,2), Unterlidstraffung (3,2) und Bruststraffung (3,1).
Dass Gesichtsbehandlungen derart dominieren, lässt sich spekulativ vielleicht mit den Corona-Auswirkungen erklären, die schon in die Antworten eingeflossen sind. Wenn fast nur noch Videokonferenzen statt Präsenzmeetings stattfinden, rückt der Körper gegenüber dem Gesicht buchstäblich in den Hintergrund. „Das Interesse an plastisch-ästhetischen Maßnahmen im Gesicht, vor allem zur Faltenbeseitigung, ist auch in Pandemiezeiten ungebrochen hoch“, berichtet der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Igor Stojanovski, der in der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain ebenfalls Faltenbehandlungen wie Blepharoplastik, Filler und Botox durchführt.
Fast neun von zehn Patienten sind weiblich
Die Überrepräsentation von Frauen in der Patientenschaft der plastisch-ästhetischen Chirurgie hat erneut zugenommen. 2017 lag ihr Anteil noch bei gut 80 Prozent, in diesem Jahr ist er auf 88 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Wert seit 2013.
Die favorisierten Eingriffe hängen kaum überraschenderweise stark vom Alter der Patientinnen ab. Eine Faltenunterspritzung spielt für 20- bis 29-jährige Frauen mit 3,5 Prozent nur eine Nebenrolle. Bei ihnen dominieren die Brustvergrößerung (28 Prozent) und die Fettabsaugung (12). Faltenbehandlungen werden mit zunehmendem Alter immer beliebter – ab 60 Jahren steigt der Anteil der Filler-Behandlungen auf über 40 Prozent.
Bei der Arztwahl kommt es den Befragten vor allem auf Expertenstatus an (54 Prozent). Daneben sind ihnen der gute Ruf (43), ein kompetenter Eindruck (40) und ein Facharzttitel (30) wichtig.