Viel Schutzmaske tragen? Viel trinken!

Wer über Stunden eine Mund-Nasen-Maske trägt, hat meist einen trockeneren Mund – mit negativen Folgen, denn Speichel erfüllt im Mundraum eine wichtige hygienische Funktion.

Auch wenn eine lautstarke Minderheit beharrlich dagegen ankämpft, ist die Mund-Nasen-Maske in heutigen Zeiten allgegenwärtig. Und das ist auch gut so, denn nach bisherigem Forschungsstand können die Schutzmasken das Risiko einer Infektion signifikant senken.

Das Maskentragen aus epidemiologischen Gründen gutzuheißen schließt jedoch nicht aus, auch die negativen Begleiterscheinungen zu benennen. Da ist zunächst einmal das subjektive Empfinden, das die meisten Träger als nicht angenehm bezeichnen. Wer über Stunden eine Mund-Nasen-Maske tragen muss, weiß, wie das Bedürfnis nach Frischluft beherrschend werden kann. Für die Haut unter der Maske ist die atembedingte Feuchtigkeit auch keineswegs förderlich.

Ein Aspekt indes ist bisher wenig bekannt: Die Zahngesundheit kann unter dauerhaftem Maskentragen ebenfalls leiden. Der Effekt wird durch die unwillkürlich auftretende Tendenz zur Mund- statt Nasenatmung hervorgerufen, die häufige Mundtrockenheit zur Folge hat. Ein Mangel an Speichel bedeutet aber auch ein Weniger an Hygiene, wie der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain erklärt: „Der Speichel trägt im Mundraum zur Neutralisation schädlicher Säuren bei und erschwert es Bakterien, sich anzusiedeln. Das Risiko von Erkrankungen an Zähnen und Zahnfleisch steigt folglich, wenn der Mundraum ständig ausgetrocknet ist.“

New Yorker Zahnärzte sprechen von „Mask Mouth“
Einem Bericht New Yorker Zahnärzte zufolge kommt es bei Patienten, die häufig eine Mund-Nasen-Maske tragen, vermehrt zu Karies und Parodontitis. Das Erkrankungsbild benennen sie mit dem Schlagwort „Mask Mouth“ – das bedeutet zwar bloß „Maskenmund“, erinnert aber, wohl nicht aus Zufall, an „Meth Mouth“, womit die typischen Zahnstümpfe langjähriger Crystal-Meth-Abhängiger bezeichnet werden.  

Von Forschung kann man bei diesem Bericht aus New York eher nicht sprechen, dazu wurden zu viele methodische Standards nicht erfüllt. Die geschilderten Erfahrungen der Zahnärzte sind jedoch geeignet, für die Gefahr durch das Maskentragen zu sensibilisieren. Wer nicht umhinkommt, stundenlang Mund und Nase zu bedecken, tut gut daran, regelmäßig und mehr als sonst zu trinken sowie nach Möglichkeit auf Nasenatmung zu achten.