Biofilm-Schutz für Titanimplantate entwickelt

Sogenannte Plaque gefährdet nicht nur Zahnfleisch und Zähne, sondern auch Zahnimplantate. Forscher aus Kansas haben nun einen Peptidfilm entwickelt, der die Bildung eines neuen Biofilms und damit Periimplantitis verhindern soll.

Insbesondere an schwer zugänglichen Stellen im Gebiss lagern sich in der Regel auf kurz oder lang Zahnbeläge an. Sie verdichten sich mit der Zeit zu einem hartnäckigen Biofilm, Plaque genannt, und bilden einen Nährboden für Keime. Für Zahnfleisch und Zähne sind sie damit gewissermaßen „Gift“.

Was wenig bekannt ist: Auch auf Zahnimplantaten kann sich ein Biofilm entwickeln, der die Entstehung der gefürchteten Periimplantitis begünstigt. „Mit Periimplatitis wird eine Entzündung im Implantatbett bezeichnet, die den größten Risikofaktor für eine langfristig erfolgreiche Implantation darstellt“, erklärt der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg und Implantologe Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain. „Demzufolge zählt es zu den obersten Anliegen der zahnimplantologischen Forschung, die Periimplantitis-Prävention weiter voranzutreiben.“

Ein Ansatzpunkt dabei ist der Biofilm, also die Plaque, die sich auf Zahnimplantaten bilden kann. Gelänge es, die Bildung eines solchen Keimherdes zu verhindern, wäre das ein großer Schritt für die Periimplantitis-Vorbeugung.

Auch Parodontitis könnte zurückgedrängt werden
Forscher aus dem US-amerikanischen Kansas berichteten kürzlich im „Journal of the Minerals, Metals and Materials Society“, dass sie ebendiesen Schritt vollzogen haben. Sie haben einen Peptidfilm auf der Basis kurzkettiger Aminosäuren entwickelt, der auf Titanimplantaten getestet wurde. Wie sich zeigte, verbanden sich die Peptide mit dem Titan, wirkten der Bakterienansiedlung entgegen und konnten so die Entstehung eines Biofilms verhindern.

Nach Meinung der Wissenschaftler könnte ein regelmäßiger Auftrag der Peptidspülung die Lebensdauer von Zahnimplantaten verlängern und der Periimplantitis wirksam vorbeugen. Wann die Methode in der breiten Praxis ankommt, ist derzeit noch nicht abzusehen. Den Forschern schwebt vor, auch einen vergleichbaren Schutzfilm für die Zähne zu entwickeln. Damit soll Parodontitis es in Zukunft deutlich schwerer haben.