Von Implantat-Verlust bis Mundkrebs: Was Rauchen im Mund anrichten kann

Sattsam bekannt sind die Risiken des Rauchens für die Lunge und das Herz-Gefäß-System. Doch auch ihre Mundgesundheit sollten Nikotinfreunde gut im Blick behalten und regelmäßig kontrollieren lassen.

Es beginnt mit ganz unscheinbaren roten und cremeweißen Stellen in der Mundschleimhaut, die keinerlei Schmerzen verursachen und im Alltag nicht auffallen. Werden sie nicht bei einer Kontrolluntersuchung entdeckt und anschließend eine Therapie eingeleitet, kann aus ihnen der gefürchtete Mundhöhlenkrebs erwachsen. Hierzulande rangiert diese Krebsart auf Rang acht der Krebsneuerkrankungen bei Männern, Frauen sind wesentlich seltener betroffen. Die Karzinome sind meist auf einen Hauptrisikofaktor zurückzuführen: das Rauchen.

„Raucher haben ein erhöhtes Risiko für verschiedenste Erkrankungen im Mundraum, von denen Mundhöhlenkrebs eine der größten Gefahren darstellt. Aber auch unterhalb der Lebensbedrohlichkeit kann der Nikotinkonsum sehr unangenehme Folgen haben, etwa den Verlust von Implantaten. Eine Periimplantitis wird durch das Rauchen nämlich wahrscheinlicher, und diese chronische Entzündung des Implantatbetts führt oftmals dazu, dass das Implantat seinen Halt verliert“, erklärt der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg und erfahrene Implantologe Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain und rät daher: „Der gänzliche Verzicht auf das Rauchen ist immer die beste Lösung, es gibt eine Vielzahl hilfreicher Unterstützungsangebote dafür. Wer das nicht schafft, sollte zumindest so wenig wie möglich rauchen und den Mundraum – unter anderem – regelmäßig ärztlich checken lassen.“

Auch Parodontitis wird vom Rauchen gefördert
Die Volkskrankheit Parodontitis, die ihrerseits mit vielen weiteren Erkrankungen in Verbindung steht, geht ebenfalls oft maßgeblich auf das Rauchen zurück. Auf ästhetischer Ebene führt der Tabakkonsum zu unschönen Verfärbungen der Zähne, auch Mundgeruch gehört zu den häufigen Folgen.

Und noch eine gesundheitliche Auswirkung sollten Raucher bedenken, wie Dr. Stojanovski unterstreicht: „Nach chirurgischen Eingriffen im Mundraum dauert die Heilung bei Rauchern merklich länger.“ Darauf weist auch Dr. Doris Seiz, Präsidentin der Landeszahnärztekammer Hessen, im Portal ZWP Online hin: „Wenn die Heilung aufgrund des Rauchens nicht optimal oder verzögert verläuft, kann auch ein an sich völlig unproblematischer Eingriff viele zeitintensive Sitzungen nach sich ziehen. Der erwünschte Ausgang der Behandlung wird erschwert oder verhindert. Für Patientinnen und Patienten ist ein solcher Verlauf kein Vergnügen. Deshalb empfehle ich allen Konsumentinnen und Konsumenten, Maßnahmen für die Entwöhnung zu treffen.“