Kopf-Hals-Tumoren-Früherkennung kostet wenig Zeit und rettet Leben!

Schwere Krankheitsverläufe lassen sich meist noch verhindern, wenn die Tumoren im Mund- und Rachenraum in einem frühen Stadium entdeckt werden. Vor allem Raucher mit einem Faible für Alkohol sollten die Vorsorge ernst nehmen.

„20 Sekunden können Leben retten“ – mit diesem Slogan warb eine Kampagne kürzlich für die Früherkennung von Kopf-Hals-Tumoren. Tatsächlich braucht die nötige Inspektion des Mund-Rachen-Raums in der Regel nicht mehr Zeit, wenn der untersuchende Arzt entsprechende Kompetenz und Erfahrung mitbringt. Hinzu kommen selbstverständlich weitere Minuten für Hin- und Rückweg und gegebenenfalls Wartezeit. Doch angesichts der Bedrohung, die unentdeckte Tumoren auf Mundschleimhaut, Rachen oder Kehlkopf darstellen, lohnt sich die Investition in Früherkennung allemal.

„Risikofaktoren für die Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren sind insbesondere Tabak- und Alkoholkonsum. Treffen beide zusammen, kann das statistische Risiko auf das 30-Fache ansteigen“, erläutert der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain. Doch auch jeweils einzeln vervielfachen das Rauchen und der Genuss von Alkohol das Krebsrisiko. Begünstigend für die Tumorentstehung kann zudem eine Infektion mit einigen HPV-Subtypen wirken. Als weitere Risikofaktoren sind eine suboptimale Mundhygiene, chronische Schleimhautschäden, UV-Strahlen und eine geschwächte Immunabwehr bekannt.

Nicht nur, wenn man einem oder mehreren dieser Risikofaktoren ausgesetzt ist, sollte man bei folgenden Symptomen schnellstens einen Facharzt aufsuchen:

  • fühlbare Knoten im Mund-Rachen-Raum
  • weißliche Gewebestellen
  • Schwellungen der Mundschleimhaut
  • wiederholt neu aufreißende Wunden in der Mundhöhle
  • extrem lange Abheilungsdauer nach Extraktion im Mundraum
  • sofern länger als zwei Wochen bestehend: wunde Stellen oder Fremdkörpergefühl im Mundraum, Schmerzen/Beschwerden beim Sprechen und/oder Schlucken, Husten, Kratzen im Hals, Heiserkeit, auffälliger Mundgeruch, ins Ohr ausstrahlende Schmerzen


Die meisten dieser Symptome legen auch ohne konkreten Krebsverdacht eine ärztliche Abklärung nahe. „Die Untersuchung kostet kaum Zeit und kann im Falle des Falles zusätzliche Lebensjahre bringen“, betont MKG-Chirurg Dr. Stojanovski, „daher sollte man sie lieber einige Male zu viel als einmal zu wenig wahrnehmen.“