E-Zigaretten gelten als „sanfte“ Alternative zu Tabakerzeugnissen. Eine New Yorker Studie zeigt nun erneut, dass der Konsum von E-Zigaretten keineswegs unbedenklich ist.
Dass das Rauchen herkömmlicher Zigaretten nicht nur in der Lunge und den Atemwegen, sondern auch schon im Mundraum zu Schädigungen führen kann, ist sattsam bekannt – Zahnfleischerkrankungen treten bei Rauchern deutlich häufiger auf. Demgegenüber hält sich landläufig das Gerücht, dass der Konsum von E-Zigaretten weitgehend unbedenklich für die Gesundheit sei. Mehrere Studien haben indes deutliche Hinweise darauf geliefert, dass die kleinen Geräte, die verschiedene Chemikalien und je nach Nutzerwunsch auch Nikotin verdampfen, keineswegs in die Kategorie „harmlos“ gehören.
Einen weiteren Beleg erbrachte nun eine Studie des College of Dentistry an der New York University. Die Forscher unterteilten 84 Testpersonen in die Gruppen „Tabakraucher“, „E-Zigaretten-Raucher“ und „Nichtraucher“, untersuchten sie zahnmedizinisch und entnahmen Plaqueproben. Sämtliche Probanden wiesen zu Studienbeginn Zahnfleischerkrankungen auf.
E-Zigaretten begünstigen schädliche Bakterien
Wie zu erwarten war, litten die Tabakraucher unter den gravierendsten Erkrankungen und die Nichtraucher unter den leichtesten Ausprägungen. Interessant ist aber das Ergebnis der Bakterienanalyse. Es zeigt, dass mit Zahnfleischerkrankungen assoziierte Bakterien wie Bacteroidales und Fusobacterium im Mundraum von E-Zigaretten-Konsumenten deutlich häufiger vorkommen als in dem von Tabak- und Nichtrauchern. „Dampfen scheint einzigartige Muster in Bakterien voranzutreiben und das Wachstum einiger Bakterien in einer Weise zu beeinflussen, die dem Zigarettenrauchen ähnelt, aber mit einem eigenen Profil und Risiken für die Mundgesundheit“, fasst Studienleiter Fangxi Xu zusammen.
Damit fügt diese US-Studie dem Bild vom „Dampfen“ einen weiteren Mosaikstein hinzu, der nicht sehr positiv ausfällt. Mediziner wie der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain warnen denn auch davor, die Gefahren von E-Zigaretten zu verharmlosen: „Der Umstieg von Tabakprodukten auf E-Zigaretten bringt nach derzeitigem Kenntnisstand gesundheitlich keinen wesentlichen Fortschritt. Wer es ernst meint, sollte ganz Schluss machen.“