Bei der Versorgung fehlender Frontzähne spielt der Zeitfaktor eine besondere Rolle. Zugleich birgt die Region für den Implantologen besondere Herausforderungen.
Ausgeschlagene Schneidezähne – Zahnmediziner sprechen von einem Frontzahntrauma – gehören zu den Dentalnotfällen, auf die jeder und jede gern verzichtet. Es ist meist weniger der Funktionsverlust, der die Situation schwer erträglich macht. Abbeißen kann man schließlich in der Regel noch irgendwie, und wenn nicht, zerlegt man das Essen eben in mundgerechte Häppchen.
Ästhetisch aber sind fehlende Frontzähne für die allermeisten Menschen eine schlimme Zumutung. Ein Makel, der mit einem sozialen Tabu belegt ist. Dementsprechend trauen sich die Betroffenen kaum noch, den Mund zu öffnen. Umso lauter tickt die Uhr bei der Versorgung der Zahnlücken, denn jeder Tag, ja jede Stunde macht für die Patienten einen großen Unterschied.
Chirurgisches Geschick gefragt
Somit ist ein Frontzahntrauma nicht nur für die Betroffenen eine Herausforderung. Der enorme Zeitdruck trifft nämlich auf spezielle chirurgische Umstände: Der Zahnhalteapparat ist in diesem Bereich sehr sensibel.
Die Ideallösung für ein Frontzahntrauma stellt implantatgetragener Zahnersatz dar. Eine Sofortimplantation im Frontbereich ist indes etwas für absolute Profis. „Die Versorgung von Frontzahntraumata erfordert besondere Sorgfalt, chirurgisches Geschick und viel Erfahrung, denn dabei kann einiges schiefgehen“, erläutert der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain. „Bei suboptimaler Ausführung droht das Knochen- und Weichgewebe in der Folge zu schrumpfen, woraufhin der Zahnersatz verrutscht oder gar den Halt verliert.“
Wer solche Komplikationen – und erneute ästhetische Unzufriedenheit – vermeiden möchte, sollte mit einem Frontzahntrauma nicht zu irgendeinem Zahnarzt gehen, sondern auf ausgewiesene chirurgische Expertise achten.