Wer darf Zahnimplantate einsetzen?

Grundsätzlich ist jeder Zahnarzt, Oralchirurg und Mund-Kiefer-Gesichtschirurg befugt, künstliche Zahnwurzeln zu implantieren. Es empfiehlt sich jedoch, auf ausgewiesene Könner zu setzen.

Es bietet sicherlich viele Vorteile, einem vertrauenswürdigen Zahnarzt über Jahre und Jahrzehnte treu zu bleiben. Eine gute Arzt-Patienten-Beziehung wirkt sich in der Regel positiv auf den Therapieerfolg aus. Allerdings sollte für Patienten mit größeren „Baustellen“ auch die Frage kein Tabu sein, ob ihr angestammter Zahnarzt auch dafür die nötige Expertise und Erfahrung mitbringt.

Das gilt in der zahnmedizinischen Praxis vor allem für die Implantologie. Das Einsetzen eines Zahnimplantats stellt einen operativen Eingriff dar, bei dem man einiges falschmachen kann. Insbesondere, wenn man nicht viel Übung hat. In dem Fall drohen Komplikationen, die für den Patienten schmerzhaft, nervtötend und teuer werden können.

„Eine Implantation setzt chirurgische Kompetenzen voraus, die nicht alle Anbieter dieser spezialisierten Dienstleistung mitbringen, wie die Erfahrung leider zeigt“, berichtet der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg und Implantologe Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain. „Oft kommen Patienten zu uns, deren Zahnimplantat sich gelockert hat oder schon herausgenommen werden musste, weil es nicht korrekt eingesetzt wurde. Bei einer fachgerechten Implantation – und einer guten heimischen Mundhygiene – sollten Implantate jahrzehntelang gute Dienste verrichten, ohne sich bemerkbar zu machen. Doch da jeder Kiefer seine eigenen Herausforderungen mitbringt, ist ein hohes Expertise-Level zwingende Voraussetzung für einen langfristig erfolgreichen Eingriff.“

Auch das Material entscheidet
Grundsätzlich sind alle Zahnärzte, Oralchirurgen und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen berechtigt, sich implantologisch fortzubilden und die Behandlung dann anzubieten. Wer als Patient auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich aber vergewissern, einen versierten Operateur mit viel Erfahrung vor sich zu haben. Denn bei jeder Operation können unvorhergesehene Komplikationen auftreten, auf die es fachkundig zu reagieren gilt.

Zudem kann man bei erfahrenen Implantologen davon ausgehen, dass sie das Material, mit dem sie arbeiten, gut kennen und aus triftigen Gründen darauf vertrauen. Die gesetzlichen Zulassungshürden für Implantatsysteme sind relativ gering, eine vorherige Prüfung auf langfristige Haltbarkeit und Unbedenklichkeit ist nicht zwingend vorgesehen. Daher gelangen auch minderwertige Systeme auf den Markt, die bei Weitem nicht halten, was ihre Hersteller versprechen.

Aus all diesen Gründen werden mehr als die Hälfte der Implantationen hierzulande von Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen ausgeführt. Sie verfügen über das nötige chirurgische Know-how, um für eine nachhaltig erfolgreiche Implantatlösung bürgen zu können.