Lohnt sich: Zahn-Zusatzversicherung

Die Krankenkassen sind beim Zahnersatz bekanntermaßen knauserig. Wer sich dennoch eine hochwertige Versorgung wie Implantate leisten möchte, sollte eine Zahn-Zusatzversicherung abschließen.

Dass für gesetzlich Krankenversicherte beim Zahnarzt nur eine Basisversorgung übernommen wird, gehört zur – oftmals leidvollen – Erfahrung aller Zahnpatienten ab einem gewissen Alter. Eine hochwertige Versorgung im Hochlohnland Deutschland kann schon mal ein merkliches Loch in die Haushaltskasse reißen, ob es um künstliche Zahnwurzeln (Implantate), Keramikinlays oder Kronen geht. Doch soll man deshalb mit minderwertigen Lösungen vorliebnehmen? Oder das Vabanquespiel eingehen, sich im Ausland behandeln zu lassen, wo die medizinischen Standards häufig unbefriedigend sind? Das erscheint auch nicht als attraktiver Ausweg.

Wer für die Zukunft sicherstellen will, sich auch bei gerade knapper Liquidität eine gute Zahnversorgung leisten zu können, ist mit einer Zahn-Zusatzversicherung gut beraten. Je nach vereinbartem Leistungsumfang übernimmt sie teilweise oder komplett die Kosten für hochwertigen Zahnersatz, Implantate oder auch professionelle Zahnreinigungen. Die Versicherungsbedingungen unterscheiden sich allerdings zwischen den Anbietern eklatant, so dass die Tarifauswahl keine leichte Aufgabe darstellt. Immerhin: Laut einer aktuellen Analyse der Stiftung Warentest ist fast jeder dritte Tarif am Markt „sehr gut“.

Versicherer sieben sorgfältig aus
Um ihr Risiko zu begrenzen, bauen die Versicherer oftmals Wartezeiten in ihre Tarife ein. Dann darf beispielsweise frühestens ein Jahr nach Abschluss der Versicherung eine Leistung in Anspruch genommen werden. Oder die Leistungen sind in den ersten drei oder sechs Jahren auf bestimmte Maximalsummen wie 1.000 Euro pro Jahr gedeckelt. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen werden aber auch viele Antragsteller abgelehnt, weil ihr Zahnstatus in absehbarer Zeit kostspielige Behandlungen erwarten lässt. Daher wird in den Anträgen auch in aller Regel minutiös nach fehlenden Zähnen, laufenden und erfolgten Zahnbehandlungen, vorhandenem Zahnersatz etc. gefragt. Gerade ältere Patienten haben da oft das Nachsehen, auch mehrere fehlende Zähne sind meist ein Ausschlussgrund.

So mancher Interessent ist angesichts dieses unnachgiebigen Auswahlprozesses geneigt, bei den Gesundheitsfragen einfach ein wenig zu schummeln. Praktiker wie der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg und Implantologie-Experte Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain raten davon allerdings entschieden ab: „Wer bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen nicht schonungslos ehrlich ist, erhält dafür auf kurz oder lang die Quittung. Denn die Versicherer bekommen es spätestens im Leistungsfall praktisch immer heraus und können dann die Zahlung verweigern und den Vertrag kündigen. Dann hat man die bisherigen Beiträge vergeblich gezahlt.“

Wer also aufgrund von Vorerkrankungen und -schädigungen keine Zahn-Zusatzversicherung bekommt, sollte eher auf anderen Wegen vorsorgen, um im Falle des Falles liquide zu sein. Alle anderen können langfristig von einer solchen Versicherung profitieren.