Wie lange halten Zahnimplantate? Studie zeigt: über 40 Jahre

Forscher der Universität Göteborg haben Patienten untersucht, die zwischen 1982 und 1985 mit Zahnimplantaten versorgt wurden. Diese leisten bis heute gute Arbeit.

Sich schon in den frühen 1980er-Jahren ein Zahnimplantat einsetzen zu lassen, zeugt von einem gewissen Pioniergeist. Denn die Zahnimplantologie steckte damals noch in den Kinderschuhen – kein Vergleich mit der avancierten Technologie, zu der diese Versorgungsform bis heute gereift ist. Dennoch lässt sich an diesen frühen Implantaten ablesen, wie gut das zugrunde liegende Prinzip funktioniert: dass ein Metallstift mit dem Kiefergewebe verwächst und fortan die Funktion einer Zahnwurzel übernimmt.

Eine aktuelle Studie aus Schweden gibt nämlich eine eindrucksvolle Antwort auf die Frage, wie lange ein Zahnimplantat hält. Im Fachblatt „Clinical Implant Dentistry and Related Research“ berichten die Wissenschaftler der Universität Göteborg von Patienten, die zwischen 1982 und 1985 mit Einzelzahnimplantaten versorgt wurden. Ein derart langer Beobachtungszeitraum wurde bisher von keiner vergleichbaren Studie abgedeckt. Die Evidenz ist allerdings durch die relativ geringe Teilnehmerzahl etwas eingeschränkt: Ursprünglich wurden 16 Personen nach den Implantationen begleitet; bei der nun erfolgten Nachuntersuchung waren noch 13 von ihnen an Bord, die über insgesamt 18 Implantate verfügten. 

Osseointegration funktioniert langfristig
Diese 18 Implantate erfüllten ihren Zweck jedoch auch nach mehr als 40 Jahren noch zuverlässig. Sie waren nach wie vor fest im Kiefer verankert, Knochenverlust wurde kaum festgestellt, dafür eine gute biologische Integration. Damit bestätigt sich, dass die Osseointegration – das Verwachsen des Implantats mit dem Kiefergewebe – auch langfristig Bestand hat. 

Für erfahrene Implantologen wie Dr. Igor Stojanovski ist das keine Überraschung. „Ein fachgerecht eingesetztes und ordentlich gepflegtes Zahnimplantat ist auf eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten ausgelegt – diese ist also nicht die Ausnahme, sondern die Regel“, erklärt der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg, der in der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain tätig ist. Das galt bereits für frühere Implantatgenerationen und gilt umso mehr für moderne Implantate.