Schmale Implantate tragen Unterkieferprothesen zuverlässig

Eine aktuelle Metastudie vergleicht Standard- und schmale Implantate als Träger von Unterkieferprothesen. Fazit: In puncto Funktionalität gibt es keine nennenswerten Unterschiede, wohl aber bei der Patientenzufriedenheit.

Ist ein Kiefer komplett zahnlos, heißt die Versorgungslösung Nummer eins: implantatgetragene Prothese. In der Regel reichen vier Trägerimplantate aus, um einen ganzen Kiefer abzudecken. Der Tragekomfort ist dem herkömmlicher Prothesensysteme weit voraus. Für manche Patienten sind Standardimplantate indes nicht die optimale Wahl, wie der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg und erfahrene Implantologe Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain erklärt: „Oftmals ist die Breite der Alveolarknochen zu gering, um die gängigen Implantatgrößen aufnehmen zu können. In solchen Fällen empfiehlt es sich, auf eine schmalere Ausführung zurückzugreifen.“

Dass diese als Träger von Unterkieferprothesen ähnlich zuverlässig funktionieren wie Standardimplantate, wird mit einer aktuellen Studie der Universität Mossul erneut belegt. Ausgewertet wurden nicht nur 83 klinische Einzelstudien, sondern auch 782 Aufsätze zu dieser Fragestellung. Als schmal wurde dazu ein Implantat definiert, dessen Durchmesser maximal 3,5 Millimeter beträgt; breitere Ausführungen bis 4,5 Millimeter Durchmesser gelten als Standard. 

Patienten fühlen sich mit schmalen Implantaten offenbar besser
In die Analyse flossen nicht nur Haltbarkeit (Überlebensrate der Implantate) und marginaler Knochenverlust (MBL), sondern auch Patientenzufriedenheit und die sogenannte mundgesundheitsbezogene Lebensqualität ein. Sowohl bei der Überlebensrate als auch beim marginalen Knochenverlust zeigten sich zwischen schmalen und Standardimplantaten keine nennenswerten Unterschiede. Das bedeutet: Objektiv erfüllen beide Lösungen ihren therapeutischen Zweck vergleichbar zuverlässig. 

Anders präsentiert sich das Bild hingegen bei der subjektiven Qualität, und zwar in beiden Dimensionen: Patientenzufriedenheit und mundgesundheitsbezogene Lebensqualität fielen in den untersuchten Studien bei den Trägern schmaler Implantate durchschnittlich höher aus.