Erfolgsrate von Implantatbehandlungen steigt kontinuierlich

In den 1970er-Jahren schlug noch circa jede 2. Implantation fehl, vor rund 10 Jahren jede 20. – Ausdruck der rasanten Fortschritte in der oralen Implantologie.

Der Eindruck, die Welt würde sich immer schneller drehen, die Schlagzahl neuer Erkenntnisse und bahnbrechender Entwicklungen immer weiter zunehmen, beruht nicht zuletzt auf den rasanten Fortschritten in der Medizin. Auf zahnmedizinischem bzw. oralchirurgischem Gebiet wird er insbesondere durch die Implantologie gerechtfertigt – innerhalb von nur gut 20 Jahren ist sie von einem Nischenthema zu einem großen Trend herangereift und hat eine Vielzahl mittlerweile bewährter Methoden und Systeme hervorgebracht.

Betrachtet man die Erfolgsrate implantologischer Behandlungen im Zeitverlauf, wird deutlich, wie rasant sich die Zahnimplantologie entwickelt hat. In den 1970er-Jahren lag diese Rate bei gerade einmal rund 50 Prozent – jedes zweite Implantat hielt also nicht lange. Für die Zeit um das Jahr 2000 wird von gut 70 Prozent erfolgreichen Implantationen berichtet.

Die letzten verfügbaren Beobachtungsstudien kommen schließlich auf eine Erfolgsrate von 96 Prozent (auf Fünfjahressicht). Da auch in den vergangenen Jahren intensiv weiter geforscht und optimiert wurde, kann man für die Gegenwart von einer weiteren Steigerung der statistischen Erfolgswahrscheinlichkeit ausgehen. Die individuellen Behandlungschancen hängen indes auch vom jeweiligen Operateur ab, wie verschiedene Erhebungen gezeigt haben. Eine Implantation erfordert chirurgische Kompetenzen, die nicht alle Zahnärzte in gleichem Maße mitbringen wie etwa spezialisierte Chirurgen.

Gründe für fehlgeschlagene Implantationen
Eine aktuelle Studie beleuchtet auch die Ursachen für Implantatverluste. Im Wesentlichen handelt es sich fast ausschließlich um entzündliche Erkrankungen, wobei die „klassische“ Periimplantitis (mit Knochen- und Weichgewebebefall) dominiert – auf sie geht rund jede zweite fehlgeschlagene implantologische Behandlung zurück. Weitere Periimplantitisformen stehen auch mit 24 und 13 Prozent auf den Rängen zwei und drei der Ursachen. Unter „ferner liefen“ werden auch eine Fehlbelastung in der Einheilungsphase (2,4 Prozent) und ein Bruch des Implantats (1,7) genannt.

„Auch wenn die Erfolgsraten bei implantologischen Behandlungen – exzellente chirurgische Arbeit vorausgesetzt – sich dem maximal Möglichen nähern, bleibt die Periimplantitis eine grundsätzliche Bedrohung für Implantate“, erläutert der erfahrene Implantologe und Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Igor Stojanovski von der ParkPraxis in Berlin-Friedrichshain. „Daher sollte vor dem Eingriff bereits Entzündungsfreiheit im Mundraum sichergestellt werden. Zudem brauchen Implantate dauerhaft eine sorgfältige Pflege, die heimische Mundhygiene wird also mit implantatgetragenem Zahnersatz keineswegs weniger wichtig.“